Schwarzwälder Bote vom 9.4.2014

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Mittelständische Unternehmen haben es zunehmend schwerer, in Zukunft ihren Nachwuchs an Ingenieuren und Naturwissenschaftlern nachhaltig zu sichern. Dies liegt zum einen daran, dass zwischen 2010 und 2020 viele Erwerbstätige aus diesem Bereich in den Ruhestand gehen, zum anderen sorgt der demografische Wandel dafür, dass weniger junge Leute in naher Zukunft dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Zwei weitere Gründe für den wachsenden Bedarf an technischen Fachkräften sind die zunehmend anspruchsvolleren und komplexeren Technologien sowie die erfreulich anwachsende Konjunktur in der Bundesrepublik, insbesondere in Baden-Württemberg.

Um diesem Mangel auf regionaler Ebene wirksam zu begegnen, wurde im Herbst 2007 ein Jugendforschungszentrum in Nagold gegründet. Man muss die Begeisterung der Jugendlichen für Naturwissenschaften und Technik gezielt wecken und fördern“ so das Gründungsteam des JFZ und der Stadt Nagold. Das JFZ entwickelte sich stetig weiter. Waren es 2007/2008 vier Gruppen von Jugendlichen, die sich im JFZ auf den Wettbewerb Jugend forscht vorbereiteten, so wuchs diese Zahl dieses Jahr auf 27 Gruppen mit ca. 55 Schülerinnen und Schülern. Erfreulich dabei ist, dass nicht nur Gymnasiasten, sondern in wachsender Zahl auch Realschüler an diesem anspruchsvollen Wettbewerb erfolgreich teilnehmen. Auch die Zahl der Preisträger des JFZ bei diesem Wettbewerb lag mit fünf Regionalsiegen, vier zweiten Plätzen und einem dritten Platz sowie dreizehn Sonderpreisen erfreulich hoch.

Unter den diesjährigen Regionalsiegern ragte eine Jungforscherin mit einer beachtlichen Erfindung heraus. Dana Tran, die zugleich Jugend-natec-Mentorin ist, hat für den Wettbewerb Jugend forscht am Jugendforschungszentrum Schwarzwald Schönbuch Nicht-Newtonsche Fluide untersucht. Es geht darum, eine alternative organische Schallschutzmauer zu entwickeln, genauer gesagt aus Maisstärke mit Wasser. Dieses Gemisch ist bei Normaldruck flüssig und wird mit zunehmendem Druck nochviskos. Das heißt, wenn Schall auf das Fluid trifft, wird es fest und der Schall liefert die Energie dazu. Sie erreichte im Fachbereich Arbeitswelt den Regionalsieg. Als Erstplatzierte darf sie Ihr Projekt beim Landeswettbewerb vom 8. – 10. April 2014 in Fellbach vorstellen. Betreut wurde Dana von Prof. Dr. Uwe Klein, der zusammen mit Prof. Dr. Helmut Günther das JFZ leitet. „Im Jugendforschungszentrum bieten wir Jugendlichen die Möglichkeit, Dingen auf den Grund gehen zu können. Sozusagen die kreative Ergänzung zur „Alles-auf-Knopfdruck-Mentalität und den flinken Nachschlagemöglichkeiten" in der heutigen Zeit“ erläutert Prof. Klein.

Mit ca. 250 Jugendlichen, die jährlich das JFZ Schwarzwald-Schönbuch in unterschiedlichen Projekten und Kursen frequentieren, erfreut sich diese Bildungsstätten für den Ingenieurnachwuchs zunehmender Beliebtheit.

 

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